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MI | 11.04.2012
Wohnen (Bild: fotolia.de/Yanik Chauvin)
WIRTSCHAFT
Wie viel eine Mietwohnung kostet
Wer 2008 in eine privat vermietete Wohnung eingezogen ist, hat pro Quadratmeter brutto durchschnittlich rund 28 Prozent mehr gezahlt als in einer gemeinnützigen Wohnung und rund 32 Prozent mehr als in einer Gemeindewohnung.
Privatwohnungen: 7,8 Euro pro Quadratmeter
2008 mussten Mieter brutto (inklusive Betriebskosten, Umsatzsteuer und Heizung) durchschnittlich 7,8 Euro pro Quadratmeter für eine wiedervermietete Privatwohnung berappen.

Bei den Gemeinnützigen zahlte man 6,1 Euro pro Quadratmeter, in einer Gemeindewohnung 5,9 Euro pro Quadratmeter. Zahlen für das Jahr 2009 liegen noch nicht vor.
120.000 Wohnungen wiedervermietet
Im Jahr 2008 wurden in Österreich insgesamt 120.000 Wohnungen wiedervermietet, 70.000 davon von Privaten, 34.000 durch die gemeinnützigen Bauvereinigungen und 16.000 von Gemeinden.

Gemessen am Gesamtbestand der bis 2008 errichteten GBV-Mietwohnungen nahmen die Wiedervermietungen im gemeinnützigen Wohnungsbestand einen Anteil von fast sieben Prozent ein.

Im Schnitt wechselt eine Genossenschaftswohnung also alle 15 Jahre den Besitzer, so der Verbandsobmann Gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV), Karl Wurm.
Je älter, desto billiger
Je älter eine Wohnung ist, desto weniger muss der Mieter bezahlen. Am niedrigsten sind die Mieten in gemeinnützigen Wohnungen, die vor 1945 errichtet wurden. 2008 betrug die Bruttomiete in diesem Segment 5,3 Euro pro Quadratmeter.

Im privaten Altbestand lag die Wiedervermietungsmiete bei vor 1945 gebauten Wohnungen bei 7,4 Euro pro Quadratmeter , bei Gemeindewohnungen lag die Miete bei 6,5 Euro pro Quadratmeter.

Bei Gemeinnützigen beliefen sich die Mieten (inklusive Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrag, Betriebskosten und USt, aber ohne Heizung) 2008 auf 5,7 Euro pro Quadratmeter. Die Bandbreite reichte von 5,2 Euro pro Quadratmeter für vor 1945 errichtete Wohnungen bis 6,1 Euro pro Quadratmeter für Wohnungen aus den Jahren 2006 oder 2007.
Sonst droht Mietanstieg.
GBV: Österreich braucht mehr Wohnungen
Mittelfristig werden in Österreich rund 48.000 neue Wohnungen und Einfamilienhäuser pro Jahr benötigt, sagte Wurm. Wird der Wohnungsbedarf nicht gedeckt, entstehe Wohnungsknappheit.

Die Folge davon wäre ein Anstieg der Mietpreise. 2009 wurden laut WIFO 37.000 Wohnung fertiggestellt. 2010 sollen es nur noch 35.500 sein, 2011 34.000.
Wiedereinführung der Zweckbindung
Erneut forderte Wurm eine Wiedereinführung der Zweckbindung. Die aushaftenden Darlehen und die daraus resultierenden Rückflüsse im Ausmaß von zuletzt 875 Mio. Euro sowie die Einnahmen aus dem Wohnbauförderungsbeitrag (rund 630 Mio. Euro) für die Wohnbauförderung sollen zweckgebunden werden.

Damit wären rund 50 Prozent der Förderungsausgaben gedeckt. Der Rest auf die insgesamt im Schnitt der letzten drei Förderungsjahre erforderlichen 2,8 Mrd. Euro sei von den Ländern aufzubringen.

In der Steiermark wurde die Zweckbindung erst im Februar im Landtag beschlossen. Wurm könnte sich eine Ausweitung auf andere Bundesländer gut vorstellen.
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